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Samstag, 23. November 2019

Das Kopftuchgebot für Musliminnen und Christinnen

Das Kopftuchgebot


Kopftuchgebot

Musliminnen – Muslima

Bezüglich des Kopftuchgebotes heißt es:
"Sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen.
Das ist besser [für sie], damit sie [als anständige, ehrbare und gottergebene Frauen] erkannt und nicht [wegen ihres Aussehens] belästigt werden.”


Und an anderer Stelle heißt es zur Frage der Kopfbedeckung:
“Sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen, und dass sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muss, und dass sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen […].“

Das bedeutet, dass eine gottergebene Frau (Muslima) sich in der Öffentlichkeit stets so zeigen soll, dass sie als eine Frau erkannt wird, die sich moralischen Werten wie Sittsamkeit, Anstand, Schamhaftigkeit, Bescheidenheit und Treue verpflichtet fühlt und deren Liebe zu Gott größer ist als ihre Liebe zu allen weltlichen Vergnügen.
Eine Frau, die Kopftuch trägt, wendet sich somit bewusst von allem ab, was ihre spirituelle Entwicklung beeinträchtigen könnte oder was (für Sie) unsittsam und unanständig ist – dazu zählen auch bestimmte weltliche Vergnügungen, insbesondere Flirts und Affären mit Männern, aber auch Besuche von Kneipen und Bars und feiern gehen in Diskotheken und Clubs.
Sie will erkannt werden als eine Frau, die zu ihrem innerem Frieden gelangt, indem sie den Geboten Gottes folgt und Gott gegenüber Gehorsam ist und ihr Leben in Respekt, Ehrfurcht, Bescheidenheit und Demut vor Gott lebt.
Darüber hinaus möchte sie nicht [wegen ihres Aussehens] belästigt werden und zeigt deshalb auch deutlich, daß sie Freizügigkeit [für sich selbst] in der Öffentlichkeit ablehnt und nicht auf der Suche nach amourösen oder erotischen Abenteuern ist. Denn in der Regel hat sie dafür schon einen festen Partner, mit dem sie diese Abenteuer erlebt - und der einzige Ort für Freizügigkeiten ist ihr privates Zuhause, wo normalerweise keine Fremden zugegen sind, sondern meist nur der Partner, der sie unbedeckt und ohne Kopftuch sehen darf und mit dem sie auch Intimitäten teilen darf, weil sie mit ihm verheiratet ist.
Zweck dieser Regeln und Vorschriften:
Spirituelle Entwicklung und Reinheit und vor allem die Wahrung von Sittsamkeit und Anstand vor Fremden in der Öffentlichkeit. Es ist zugleich auch ein Schutz vor dem begehen von Sünden, da die Frau so möglichst wenig Angriffsfläche für Anmachen, Verführungen und Belästigungen aller Art bietet und Sie somit seltener oder auch gar nicht erst in die Versuchung kommt, Dinge zu tun, die Sie nicht tun sollte oder die nicht gut für Sie sind. Und selbst wenn sie mal in solche Situationen kommt, erinnern sie ihre Kleidung und das Kopftuch stets daran, daß sie sittsam und anständig bleiben will, soll und muss.
Der Zweck dieser Kleider-Vorschrift ist, Männer und Frauen davon abzuhalten, ihre Blicke auf fremden Personen frei herumschweifen zu lassen und ihre Reize zur Schau zu stellen. Diese Regel trägt zum Guten für beide Geschlechter bei, denn auch sündige Gedanken und Fantasien über andere sind unanständig und unsittsam für uns selbst.
Aber auch für die Person, die diese Gedanken ausgelöst hat, ist das nicht gut, denn es fällt ja auf sie zurück, dass sie sündige Gedanken bei anderen ausgelöst hat. Man verhält sich also trotz aller Vorsicht unsittsam, unanständig und sündig – ohne dass man etwas davon ahnt oder gar weiß, denn man kann anderen ja nicht in den Kopf sehen.
Aber diese unsichtbaren Unanständigkeiten durch die Gedanken anderer, die summieren sich natürlich und man kann sich noch so anständig und sittsam verhalten – so kann man aber doch die größte Sünderin sein, wenn man bei Männern ständig durch seine Kleidung und sein Auftreten auffällt und sündige Gedanken und Fantasien auslöst, denn diese Gedanken hätte er ja nicht, wenn die Frau sich anständig und sittsam kleiden würde.
Sie zwingt ihn also, ungewollt, zu solchen Gedanken. Sicher könnte einer Frau das egal sein, aber sie kann auch die Verantwortung für ihren Körper und ihr Aussehen übernehmen und Kleidung tragen, die die weiblichen Reize ihres Körpers versteckt und ein Kopftuch tragen, das ihre Schönheit in der Öffentlichkeit verbirgt und von Ihrer Attraktivität ablenkt.

Das Kopftuch ist also nicht nur ein Schutz vor Belästigungen und Anmachen durch Männer oder dem allgemeinen Urteil, was andere nur wegen unseres Aussehens über uns Fällen, sondern es ist auch ein Schutz vor unsichtbaren Sünden, die wir durch das Auslösen von sündigen (erotischen) Gedanken bei anderen begehen – und es schützt vor dem, was in diesen Gedanken mit uns geschieht, denn das beschmutzt und verunreinigt uns ja unwissentlich.     


Es geht um die Verteidigung der eigenen Würde
Die Verschleierung bzw. das Kopftuch ist also eine Maßnahme zur Vermeidung von Unsittlichkeit und Unanständigkeit.
Außerdem ist zu beachten: Wenn eine Frau öffentlich ein Kopftuch trägt, so bekennt sie sich offen zu Gott und demonstriert damit ihre Gottergebenheit, Integrität und Demut.
Für sie kommt es nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern die inneren Werte und die eigene Überzeugung sind ihr wichtiger.
Außerdem signalisiert sie dadurch auch, dass sie für Flirts nicht offen ist, da sie andere Ziele hat.
Doch sie tut das auf eine Weise, die sie nicht an der Erfüllung gesellschaftlicher Aufgaben oder der Teilnahme oder Mitwirkung am gesellschaftlichen Leben hindert, sondern die ihr stattdessen den nötigen Schutz bietet und es ihr ermöglicht, in Frieden und Harmonie mit sich selbst und der Umgebung zu leben und zu handeln.
Das Kopftuch schafft also die optimale Übereinstimmung zwischen einer spirituellen Lebensweise und einer effektiven Bewältigung von alltäglichen Aufgaben, indem es für die Trägerin auch außerhalb ihres privaten Zuhauses eine reizfreie Umgebung schafft, in der sie Andere (Männer wie Frauen) nicht nach ihrem Aussehen und Äußerlichkeiten beurteilen können oder sich an ihrer Schönheit oder den weiblichen Reizen ihres Körpers erfreuen oder ergötzen können.
So kann sie sich stets sicher sein, daß sich niemand Gedanken erotischer Natur über sie macht oder sich, auf Grund dessen, was er von ihr sieht dazu genötigt fühlt, sie anzusprechen oder anders zu belästigen. Es hilft ihr dabei in Ruhe gelassen zu werden, indem es sie für andere uninteressant macht.
Es hilft die innere wie äußere Reinheit aufrecht zu erhalten und ist ein Mittel, andere darauf hinzuweisen, dass man keinen Gefallen an Unsittlichkeiten aller Art findet.
Das Kopftuch für die Frau ist in vielen Religionen ein Zeichen der Frömmigkeit und Gottergebenheit und steht für die eigene Ergebenheit, Ehrfurcht und Demut Gott gegenüber, denn nur wer die eigene Demut erkannt hat und lebt, kann auch die Größe Gottes und seiner Schöpfung erkennen.

Gesellschaftlich gesehen ist (oder war) ein Kopftuch in der Öffentlichkeit getragen, ein Symbol für die Anständigkeit und Ehrbarkeit der Trägerin. Heutzutage ist es für viele eher ein Symbol für die Unterdrückung der Frau und ein Zeichen mangelnder Integration. Nur was hat die Kleidung damit zu tun, ob man sich in eine Gesellschaft integriert oder nicht?! Eine Frau die ein Kopftuch trägt kann sich genauso gesellschaftlich engagieren und integrieren, wie eine Frau, die kein Kopftuch oder gerne Hüte trägt. Man wirft ja einer Frau die nur Röcke und Kleider trägt, auch keine mangelnde Emanzipation vor, weil sie keine Hosen trägt – zumindest ist das eher selten der Fall. Und dass das Kopftuch ein Symbol für die Unterdrückung der Frau oder gar Frauenfeindlich ist, das kann ich so auch nicht unterstreichen. Natürlich ist das Kopftuch ein Symbol für Demut und Unterordnung, aber für eine freiwillige Unterordnung unter Gott und seine Regeln und Gebote – wozu auch das Kopftuch und die Bekleidungsvorschriften gehören. Die meisten Frauen entscheiden sich freiwillig für bedeckende Kleidung und Kopftuch, weil sie es aus den unterschiedlichsten Gründen so wollen. Frauenfeindlich wäre es, wenn die Gesellschaft von Frauen fordern würde ein Kopftuch zu tragen – aber solange Frauen immer noch die Wahl haben, sich FÜR oder GEGEN das Kopftuch zu entscheiden, ist es ihr gutes Recht es zu tragen, wenn sie es wollen. Und ein Kopftuch zu tragen kann, wenn es um den Schutz der Privatsphäre und der Intimsphäre geht, durchaus auch sehr Frauen-freundlich sein.
Modest-Fashion (Bescheidene Kleidung) und ein Kopftuch zu tragen ist für viele Frauen, die es tragen Mode und Lifestyle zugleich – ein Lifestyle, der modische Vorlieben und die persönliche Einstellung und Vorstellungen mit dem Glauben an Gott in Einklang bringen. Warum also sollte man ihnen das streitig machen? Man sieht zwar dass sie religiös und gläubig sind, aber sie wollen ja keine Werbung dafür machen oder andere bekehren. Es ist nur ein Statement: “Ich bin eine fromme, gläubige und gottergebene Frau – also behandelt mich auch dementsprechend anständig und respektvoll.”



Christinnen – Christina



In der Bibel steht geschrieben:
„Wenn ein Mann betet und prophetisch redet und dabei sein Haupt bedeckt hat, entehrt er sein Haupt.
Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt.
Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen (Dirne, Sünderin) .
Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen.
Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder sich kahlscheren zu lassen, dann soll sie sich auch verhüllen.
Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen […].“
(Bibel, 1 Korinther 11, 4-7)

"Auch sollen sich die Frauen anständig, bescheiden und zurückhaltend kleiden; nicht Haartracht, Gold, Perlen oder kostbare Kleider seien ihr Schmuck, sondern gute Werke; so gehört es sich für Frauen, die gottesfürchtig sein wollen."
(Bibel, 1. Timotheus 2,9-10)

Hier noch einmal etwas ausführlicher:


1. Korinther - Kapitel 11, 2-16 – Lutherbibel

2 Ich lobe euch, weil ihr in allen Stücken an mich denkt und an den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe.
3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi.
4 Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt.
5 Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.
6 Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! Wenn es aber für die Frau eine Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie sich bedecken.
7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz.
8 Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann.

9 Und der Mann wurde nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen.
10 Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben um der Engel willen.
11 Doch im Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau;
12 denn wie die Frau von dem Mann, so ist auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott.13 Urteilt bei euch selbst: Steht es einer Frau wohl an, dass sie unbedeckt vor Gott betet?
14 Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt,
15 aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben.
16 Ist aber jemand unter euch, der darüber streiten will, so soll er wissen, dass wir diese Sitte nicht haben – und die Gemeinden Gottes auch nicht.


Diese Passage lehrt nicht, dass die Frau gegenüber dem Mann minderwertig ist oder, dass sie sich jedem Mann gegenüber unterordnen soll. Sie lehrt einfach nur die Rangordnung von Gott und die spirituelle Führungsordnung in der Ehe. In der korinthischen Kultur zeigte eine Frau durch die Kopfbedeckung während der Gottesverehrung oder wenn sie in der Öffentlichkeit war, dass sie sich der Autorität unterstellt.
In der heutigen Kultur verstehen wir das Tragen einer Kopfbedeckung nicht mehr als Zeichen von Unterordnung. In den meisten modernen Gesellschaften sind Tücher und Hüte Modeartikel, und nichts weiter. Die Frau heute hat dennoch die Wahl eine Kopfbedeckung zu tragen, wenn sie es als Zeichen ihrer Unterordnung gegenüber ihrem Ehemann ansieht. Allerdings ist das eine persönliche Wahl und kein Zeichen von Spiritualität.
Bei den Christinnen wird das mit dem Tragen einer Kopfbedeckung oder eines Kopftuches (leider) nicht mehr so ernst genommen – und es ist auch nicht (mehr) vorgeschrieben. Schon lange nicht mehr. Das heißt aber nicht, dass eine Christin es nicht auch tragen kann, wenn sie es will. Hierbei ist es ihr jedoch relativ freigestellt, ob sie es nur zum beten trägt, bei bestimmten Tätigkeiten oder ob sie es ständig tragen will. Wenn sie sich jedoch ständig tragen will, dann sollte sie auch zu dieser Entscheidung stehen und es auch immerzu tragen, insbesondere, wenn sie verheiratet ist.
Im Großen und Ganzen hat das Kopftuch für christliche Frauen die selbe Bedeutung und dieselben Gründe, wie für muslimische Frauen, also, so wie oben schon beschrieben.
Darüber hinaus zeigt es, dass sie die göttliche Ordnung anerkennt – die besagt, dass der Mann über die Frau herrschen wird und dass sie ihm untertan sein wird, dass er der Herr über sie sein wird und dass sie sich ihm unterordnen wird. Und das ist nicht, wie ein Verhältnis zwischen Herr und Sklavin, sondern stellt lediglich eine Rangordnung da. Der Mann soll seine Frau ja trotzdem lieben und ehren und sie mit Respekt behandeln. Außerdem soll er sie beschützen und für sie sorgen.
Die Frau soll sich ihrem Mann unterordnen und ihm untertan sein, sie soll ihm gehorchen und tun was er sagt und was er von ihr verlangt – zumindest in der Ehe und Partnerschaft.

Eine gläubige christliche Frau, die verheiratet ist und ein Kopftuch trägt, zeigt damit, dass sie die göttliche Ordnung akzeptiert und dass sie sich an das Gebot des untertan seins hält. Sie zeigt damit, dass sie ein Kopftuch trägt, dass sie ihrem Mann untertan ist und dass sich ihm in jeder Beziehung unterordnet.
Wenn das ihrer persönlichen Einstellung und ihren persönlichen Vorstellungen entspricht, warum sollte sie dann nicht auch danach leben und das allen zeigen, indem sie ein sichtbares Zeichen, wie das Kopftuch, dafür trägt?! Wenn man das selbst so möchte, dann kann man das Kopftuch doch auch mit Stolz tragen, auch wenn heutzutage viele nicht mehr wissen, wofür es bei einer Christin steht – und selbst wenn die Bedeutung jemand kennt und damit weiß, dass die Trägerin sich ihrem Mann in der Ehe unterordnet, so ist das doch in Ordnung, wenn er es weiß, weil sie es selbst ja so will und dahinter steht.
Und ansonsten ist es doch auch nicht verkehrt, wenn eine Frau sich (in der Öffentlichkeit) sittsam, anständig und züchtig kleidet und dazu ein Kopftuch trägt, denn so zeigt sie ihrem Mann doch auch, dass sie ihn respektiert und dass sie kein Interesse an anderen Männern mehr hat und sich deswegen außerhalb des Hauses auch nicht in voller Pracht und Schönheit (vor anderen) zeigen muss. Wie sie ohne ihr Kopftuch aussieht, dass ist etwas, was sie nur mit ihm teilt und etwas woran nur er sich erfreuen soll.



Die Frauen sollen den Männern untertan sein, damit es eine Ordnung in der Familie gibt, denn es können nicht zwei Könige im Land herrschen und Jesus ist Gott nicht gleichgestellt, sondern gehorcht ihm, weil Gott der Vater ist und er der Sohn. Vor Gott sind zwar alle gleich, egal ob Mann oder Frau, aber das bezieht sich auf den Glauben. Das heißt nicht dass sie Gott in der irdischen Ordnung gleichgestellt hat.
Denn Gott hat ein unüberwindbares Naturgesetz aufgestellt in 1. Mose 3 Vers16: Genauso wie die Frau immer unter schmerzen Kinder zur Welt bringen wird, so wird das Verlangen der Frau nach dem Mann sein und der Mann wird über sie herrschen.
Es ist allgemein bekannt, dass die Frau das schwächere Geschlecht ist.
Das wusste Satan auch und hat deswegen kein Versuch unternommen, um Adam zu verführen, als er noch allein war bevor ihm Gott Eva geschenkt hat.
Denn er wusste, dass der Mann so gemacht ist, dass er ihm widerstehen wird. Er war ja dabei als Adam gemacht wurde und weiß wie er sich physisch und psychisch verhält. Und bei der Frau auch. Er hat gesehen, dass sie zart und zerbrechlich ist und ihre Handlungen mehr auf Gefühle basiert und schöne Dinge eine unwiderstehliche Attraktion für sie ist so wie der Schmuck oder Schuhe und Kleider.
Das hat sich Satan zu Nutze gemacht, denn die Frucht war „eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum“ (1. Mose 3 Vers 6). Deswegen hat sie davon gegessen. Obwohl sie zuvor Satan wörtlich gesagt hatte, was Gott ihr gesagt hat.
Aber die Lust der Augen und die Schönheit der Frucht war für sie wichtiger als Gott und ihr Leben. Sie war davon geblendet.
Deswegen hat Gott das Gesetz erlassen, dass der Mann über die Frau herrschen soll. Denn die Frau ist nicht in der Lage rational, logisch und neutral zu urteilen wenn sie vor einer Augenlust steht. Deswegen hat sie Gott unter die Obhut des Mannes gestellt, damit er für sie in solchen Situationen entscheidet.

Gott drückt sich, für die heutigen Verhältnisse, ziemlich hart aus, wenn er das Wort herrschen gebraucht, denn das hört sich an wie das Verhältnis zwischen einem Sklaven und seinem Herren.
Aber so ist das nicht gemeint.
Das Wort kommt von Herr. Das heißt, dass der Mann der Herr über sie sein wird. Nicht um sie zu unterdrücken (was er natürlich machen kann und was viele auch tatsächlich machen) sondern um eine Rangordnung zu schaffen. Der Mann soll die Frau lieben und ehren und die Frau soll sich dem Mann unterordnen (1. Petrus3 Vers 1-6, Epheser 5 Vers 22-33, Kolosser 3 Vers 18-19, 1. Timotheus 2 Vers 12-15, Titus 2 Vers 3-5). Diese ganzen Bibelstellen kann man nicht einfach ignorieren.
Wenn also eine Frau das praktiziert, wird sie auch eine Kopfbedeckung beim Beten tragen, um zu bezeugen, dass sie das Gebot des Untertan sein auch einhält. Welche Frau aber ihr Kopf nicht bedeckt, zeugt davon, dass sie ihrem Mann nicht untergeordnet ist und ihm rebelliert und es somit zu Streitigkeiten und Zwietracht in ihrer Familie kommt, weil die Frau auch herrschen will.
So ist es also mit dem Kopftuch: wenn Du beschlossen hast, Deinem Mann untertan zu sein, trägst Du ein Kopftuch als Zeichen dafür, um den Menschen zu zeigen, dass Du untertan bist. Das untertan sein geschieht im Herzen und das Kopftuch ist das äußerliche Zeichen dafür.

Donnerstag, 8. August 2019

[YouTube-Video] Fashion und Kopftuch? – Unterwegs mit Hijabistas || PULS Reportage




Fashion und Kopftuch? Für viele immer noch zwei Begriffe, die nicht zusammenpassen. Begriffe, die häufiger genannt werden, sind: unterdrückt, rückständig und altmodisch. Die Hijabistas in dieser PULS Reportage mit Ariane Alter sind genau das Gegenteil: selbstbestimmt, modern und stylisch.

Der individuelle Style der Hijabistas spielt eine große Rolle für die Designer der islamischen Mode. Es geht darum, bedeckt, aber gleichzeitig elegant zu sein. Hijabistas sind in Ländern wie Amerika, England oder Frankreich bereits bekannt. In Deutschland steht Fashion mit Kopftuch dagegen noch in den Startlöchern.


Ariane Alter besucht für diese PULS Reportage eine der wenigen Designerinnen für Hijab -Mode in Deutschland und bekommt einen kleinen Einblick in die Welt der Hijabistas. Für Ariane Alter ist die Kopftuch Fashion etwas Neues. Bei einem Shooting darf sie selbst die neusten Designs tragen und lernt die Mode für muslimische Frauen besser kennen. Auch den ersten Mode- und Lifestyle Blog für Musliminnen in Deutschland lernt Ariane kennen und zieht ein Resümee.

Samstag, 5. Dezember 2015

Zu einem lieben Kommentar

Antwort zu einem lieben Kommentar von Derya






Ich möchte hier mal wieder in einem Blog-Eintrag auf einen Kommentar antworten. Diesmal ist es ein netter Kommentar und er kommt von der lieben Derya, da sie keine Emailadresse hinterlassen hat, antworte ich hier darauf. Außerdem denke ich, daß das, was ich dazu zu sagen habe, vielleicht auch für andere interessant sein könnte.
Ich hoffe mal, es ist okay für Derya, wenn ich ihren Kommentar hier in diesem Blog-Eintrag zitiere und hier Öffentlich darauf antworte.


Derya hat einen neuen Kommentar zu deinem Post "Lebenszeichen,...." hinterlassen: 

Dein Blog ist wirklich sehr interessant!
Ich finde es toll, wie du das durchziehst und, dass du so viel Unterstützung erhältst :)
Ich verstehe nur nicht warum du dich so wehement gegen die Einordnung in den Islam wehrst. Islam bedeutet Hingabe zum Schöpfer und ein Muslim ist ein, seinem Schöpfer ergebener Mensch. 
So wie du das alles hier schilderst, vorallem, weshalb du dich für das Hijab entschieden hast und den Zusammenhang von Kopftuch und Gebet sind vollkommen identisch mit der muslimischen Überzeugung. 
Ich würd das alles gar nicht so eng sehen^^ Wollt ich einfach nur loswerden.
Ich wünsche dir alles Gute und bleib stark! 








Das ich soviel Unterstützung erhalte, liegt mit Sicherheit hauptsächlich daran, daß ich mein Kopftuch ja nun schon eine ganze Zeit lang trage. Meine Verwandtschaft, die Freunde und Bekannten haben sich mittlerweile daran gewöhnt und wissen, daß es eben nicht nur so eine "Phase" ist und sich daran wohl so schnell nichts mehr ändern wird. Und ich bin ja durch das Kopftuch und meine Kleidung kein anderer oder schlechterer Mensch geworden (einige behaupten sogar, daß ich mich dadurch eher zum besseren gewandelt und mich diese Kopftuch-Sache eher positiv beeinflusst hat). Außerdem ist es ihnen eigentlich egal, was ich an habe oder auf dem Kopf trage, solange ich mich wohl damit fühle.
Und die Leute, die wirklich ein Problem damit haben und hatten, daß ich Kopftuch trage, haben sich schon vor länger Zeit abgewendet - damals nachdem ich angefangen habe es zu tragen. Das war manchmal schmerzhaft, weil sie mich plötzlich nicht mehr so akzeptierten, wie ich bin und meine Ansichten und meine Entscheidung ein Kopftuch zu tragen nicht akzeptieren konnten und wollten. Aber manchmal war es auch erleichternd, wenn diese Leute ihr wahres Gesicht zeigten - ich habe dann angewöhnt solchen Leuten hinterher zu trauern.
Wer mich heute kennenlernt, der lernt mich nur noch mit der Kopftuch kennen und wer von vornherein ein Problem damit hat wird diese Bekanntschaft auch nicht weiter vertiefen.
Dass ich es auf der Arbeit tragen kann und darf, ist ein großer Glücksfall für mich und daß es den Kollegen und der Geschäftsleitung egal ist, daß ich es trage, obwohl ich keine Muslima bin und es hier bei uns für eine Christin eher unüblich ist sich zu bedecken, daß muß ich hoch anrechnen. Sie könnten ja auch sagen, "es ist okay, wenn ein Frau die bei uns arbeitet ein Kopftuch trägt, aber nur, wenn sie auch wirklich Muslimin ist". Aber es ist hält auch so okay. Das mich das irgendwie zur Quoten-Kopftuchfrau macht - nach dem Motto " sehr her wie tolerant wir sind, bei uns dürfen auch Frauen mit Kopftuch arbeiten" stört mich dabei eher weniger, da die Firma tatsächlich auch andere Frauen mit Kopftuch einstellen würde und auch schon eingestellt hat.





Du hast recht: Hingabe zu Gott ist mir in gewisserr Weise wirklich sent wichtig und ich bin in der Tat ein "Gottergebener Mensch", eine Frau, die sich Gott in jeder Weise hingibt und die ihr Leben in Demut, Ehrfurcht, Liebe und Respekt zu Gott leben und ihm gehorchen möchte. Wenn es das ist, was einen Muslim ausmacht, dann bin ich wohl auch in gewisser Weise eine Muslima - eine Gottergebener Frau.





Ich wehre mich nicht vehement gegen eine Einordnung in den Islam und wenn bei Dir der Eindruck entstanden ist, dann tut es mir leid. Ich habe nichts gegen den Islam - mein Kopftuch, meine Mode und meine Einstellung dazu und zum bedecken der weiblichen Reize und mich vor Fremden und vor Männern nicht unbedeckt zu zeigen stammen ja von dort, das kann und will ich nicht leugnen.
Aber selbst wenn ich von meiner Art zu leben, mich zu kleiden und von meiner Einstellung her eine Muslima sein mag, so bin ich doch immer noch eine Christin und das Christentum ist meine Religion und wird als diese und als mein Glaube immer in mir und meinem Herzen bleiben. Und das möchte ich nur deutlich machen. Ich glaube an Gott, Jesus und die heilige Jungfrau Maria (auch wenn ich eigentlich evangelisch bin und Maria eher bei den Katholiken eine besondere Rolle spielt). Und ich denke, es ist schon ein Unterschied, ob man nun wie eine Christin an Gott glaubt und seinen Glauben praktiziert oder wie eine Muslima - auch wenn wir an denselben Gott glauben.
Allerdings wehre ich mich auch nicht dagegen für eine Muslima gehalten zu werden und kläre dieses 'Missverständnis' nur auf, wenn es wirklich nötig und sinnvoll ist. Es ist nun mal so, daß ich durch meine Art zu Leben mich zu kleiden und letzten Endes vor allem durch die Kopftücher die ich trage, bei anderen Leuten den Eindruck erwecke, daß ich eine Muslima bin - und wenn ich ihnen ohne daß es nötig ist sage, daß es nicht so ist, würde sdie das nur unnötig verwirren, denn die wenigsten wissen daß man auch durchaus als Christin ein Kopftuch tragen kann. Wenn man mich für eine Muslima hält, dann ist mir das auch nicht peinlich oder unangenehm.
Wenn ich also sage, daß ich eine Christin und keine Muslima bin, dann ist das nicht, um mich vom Islam zu distanzieren oder abzugrenzen, sondern nur um deutlich zu machen, daß ich trotz Kopftuch, Kleidung, Lebensweise und meiner Einstellung immer noch Christin bin und das auch bleibe.
Mir wurde schon des öfteren nahe gelegt doch zum Islam zu konvertieren da ich doch die perfekte Muslima wäre. Klar würde sich dann meine offizielle Religion mit meiner Kleidung, Einstellung und Lebensweise decken; ich dürfte das Kopftuch dann ganz offiziell tragen und müßte es dann genau genommen sogar tragen, also genau das, was ich will, aber es nur deswegen zu machen wäre unehrlich und falsch, denn in meinem Herzen würde ich weiterhin Christin bleiben auch wenn ich dann nach außen hin und ganz offiziell eine richtige Muslima wäre.






Die Gründe warum ich mich komplett für das Kopftuch und den Hijab entschieden habe und die Gründe aus denen ich es trage und tragen will, sowie meine Vorstellungen davon und meine Einstellung dazu, sind nicht umsonst identisch mit der muslimischen Überzeugung dahinter. Nachdem ich das Kopftuch und die dazugehörende Mode, die sich ja auch aus den geltenden Kleider Vorschriften ergibt, wollte ich mehr darüber wissen. Wollte wissen warum Frauen es tragen und tragen sollen, was die Gründe und die Hintergründe dazu sind. Und das was ich darüber erfuhr war für mich schlüßig und nachvollziehbar und es ergab für mich Sinn, das eine Frau sich so kleiden soll und muss wenn sie nicht belästigt werden will, Männer nicht grundlos zu sündigen Gedanken verführen und Gott dienen und gehorchen will. Ich konnte mich mit vielem davon identifizieren und mir war klar, daß ich das im Grunde genommen eigentlich auch so will und mich danach richten und so leben möchte. Und als ich dann auch noch erfuhr, daß es in der Bibel eine ähnliche Anweisung für uns Christinnen gibt war mir klar daß es richtig ist das Kopftuch zu tragen und mich dafür zu entscheiden.







Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Eine Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen!Weil es aber für die Frau eine Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie das Haupt bedecken. (1 Korinther 11.4-7)







Gut, auch wenn es sich hier hauptsächlich ums Kopf bedecken beim beten dreht, so wollte ich es doch wie eine Muslima lieber immer tragen, das fand ich irgendwie schöner, zumal es irgendwo auch seinen besonderen Reiz hat, wenn die Leute nicht wissen, wie ich wirklich, also "mit Haaren" aussehe. Das schützt mich und meine Privatsphäre in einer ganz besonderen Weiße, da sie nicht alles auf dem Silbertablet serviert bekommen und so immer noch etwas von mir im verborgenen und für mich bleibt. (was auch für den Rest meines Körpers gilt).
Und Haare kurz schneiden oder der Kopf ganz geschoren? Da trage ich doch lieber ein Kopftuch und behalte meine langen Haare und verstecke sie lieber.
Die Haare habe ich übrigens schon mal für ein paar Monate kurz geschoren getragen. Allerdings hab ich da schon ein Kopftuch getragen, so daß es niemand gesehen hat - nur meine Mutter (die nicht so begeistert war). War alles in allem keine tolle Erfahrung, das einzigst schöne daran war, daß ich so mein Kopftuch noch intensiver spüren konnte und da auch wirklich froh war es zu tragen, denn das sah echt bescheuert aus, die raspelkurz geschorenen Haare. Nun ja, über die Gründe schweig ich mal lieber,... ;-) war ne Schnapsidee - und das ganz ohne Schnaps.





Und bei diesen Nachforschungen ist mir halt auch wieder bewußt geworden, wie wichtig mir meine eigene Religion und mein Glaube an Gott eigentlich ist und das wir auf ihn hören und mit ihm in Kontakt bleiben sollten. Und so hab ich für mich beschlossen, wieder mit dem Beten anzufangen und regelmäßig morgens und abends zu beten. Etwas was vielen Christen mittlerweile oft außerhalb der Kirche total abhanden gekommen ist. Mir ist mittlerweile sehr wichtig geworden dieses Zwiegespräch mit Gott morgens und abends zu halten, ihn um Hilfe und Unterstützung für den Tag zu bitten und ihm am abend zu danken, wenn es gut gelaufen ist, ihm meine Sorgen und Nöte mitzuteilen oder ihm auch mal meine Sünden zu gestehen und ihn deswegen um Vergebung bitten. Das hilft mir und tut mir gut. Natürlich kann ich über all das auch mit meiner Partnerin reden, aber oft stell ich z.B. im Gebet fest, das meine Sorgen eher banal sind und es keine Sinn hat meine Partnerin auch noch damit zu belästigen.






Meine Ausflüge und Spaziergänge ohne Kopftuch und in kurzen Röcken habe ich mir mittlerweile wieder angewöhnt und sie sind wieder extrem selten geworden. Ich habe mich schließlich nicht ohne Grund für das Kopftuch und bedeckende Kleidung entschieden und dafür mich in der Öffentlichkeit vor Fremden bedeckt zu halten. Offene Haare und freizügige Kleidung, wie kurze Röcke trage ich nur noch gelegentlich zu Hause für meine Partnerin, da weiß das sie mich gern so sieht und daß sie es zu schätzen weiß - und auch nur sie sollte mich so sehen dürfen. Für alle anderen ist das Kopftuch da, es reicht wenn sie mein Gesicht sehen.





Ich fühle mich mittlerweile mehr denn je verpflichtet mein Kopftuch zu tragen und die weiblichen Reize meines Körpers in der Öffentlichkeit zu bedecken und vor Fremden Augen zu verstecken. Bescheidenheit, Anspruchslosigkeit, Genügsamkeit, Anstand, Sittsamkeit, Züchtigkeit, Schamhaftigkeit und Schamgefühl - im englischen unter dem Begriff "Modesty" zusammengefasst - sind hohe und wertvolle Tugenden, die in unserer Gesellschaft mittlerweile selten geworden sind - und die man sich auch bewahren sollte, wenn man sie erstmal erlangt und in sein Leben integriert hat. Und das Kopftuch und meine Art mich zu kleiden garantieren mir selbst, dass ich mich daran halte und diese Tugenden für mich selbst einzuhalten. Wie dem auch sei ich habe mich einmal dafür entschieden und stehe auch dazu und deswegen sollte ich mich auch an meine selbst gewählten Regeln und Vorschriften halten und nicht ständig dagegen verstoßen. Ich sollte mich bedecken und mein Kopftuch tragen, wenn ich das Haus verlasse - ich muß es tragen, kein Mann und auch andere Frauen sollten mich nicht ohne Kopftuch sehen. Ich habe es meiner Partnerin versprochen und trage es ja unter anderem auch für Sie. Und nicht zuletzt fühle ich mich auch auf Grund meiner Entscheidung für das Kopftuch und aus vielerlei anderen Gründen dazu verpflichtet es immer zu tragen. Da komm ich nicht mehr raus und ich will es auch gar nicht. Es ist alles gut so wie es ist.




Wie Du schon sagtest, ich werde stark bleiben und zu meiner Entscheidung Kopftuch zu tragen stehen. Und ob ich nun Muslima oder Christin bin, ich werde das alles nicht so eng sehen und den Weg, den ich für mich gewählt und gefunden habe unbeirrt weitergehen und mein Kopftuch weiterhin tragen.

Ich wünsche Dir auch alles Gute
Liebe Grüße
Amirah (Diana)











Samstag, 14. November 2015

Personalausweis und Kopftuch

Kopfbedeckung / Kopftuch auf Passbild

Neuer Personalauweis - mit Kopftuch-Passbild?!

Ich war am Donnerstag mit meiner Frau im Bürgerbüro unserer Stadt, weil ich einen neuen Personalausweis brauche. Da sie sich normalerweise um alle meine geschäftlichen Angelegenheiten kümmert, begleitet sie mich immer bei Behördengängen oder wenn ich zu Banken oder Versicherungen muß.
Da ich das Kopftuch immer und überall trage und ohne mein Kopftuch nie das Haus verlasse und somit außerhalb unseres Hauses auch nicht ohne Kopftuch und unbedeckt anzutreffen bin, wollte ich in meinem neuen Personalausweis gerne ein Passfoto MIT Kopftuch haben. Außerdem war ich es leid, gezwungen zu sein, mich fremden Männern unbedeckt und ohne Kopftuch zeigen zu müssen, wenn ich meinen Personalausweis vorzeigen muß - auch wenn es nur auf einem Foto ist.
Da wir unter der Woche tagsüber nicht zuhause sind und somit oft Pakete von der Post abholen müssen, muß ich hier oft meinen Personalausweis vorzeigen.
Ich habe eine Persönliche Monatskarte für die Bahn auf der allerdings nur mein Name aufgedruckt ist - als Legitimation ist auf Verlangen der Personalausweis vorzuzeigen. Wenn der Kontrolleur / Schaffner mein Kopftuch sieht und dann DIANA und meinen deutschen Nachnamen auf der Karte liest, stutzt er meist und till dann oft meinen Ausweis sehen. Klar, ich trage ein Kopftuch, also kann das nicht mein Name sein und die Monatskarte ist bestimmt geklaut. Vorurteile eben....
Und wenn ich dann meinen Perso vorzeige steht da doch tatsächlich der selbe Name drauf - aber siehe da: auf dem Foto ist eine junge rothaarige Frau OHNE Kopftuch zu sehen. Nach einem genaueren Blick auf mich erkennen mich aber zum Glück die meisten, nicken und gehen weiter.
Manchmal kommen aber auch Bemerkungen, wie: "Eine so hübsche junge Frau wie sie sollte sich aber nicht unter einem Kopftuch verstecken." oder "Schade, daß sich eine hübsche und intelligente Frau wie Sie ein Kopftuch aufzwingen läßt." oder ähnliche Bemerkungen. Und das ist mir dann doch sehr unangenehm.
Vor einigen Wochen hat mir ein Schaffner sogar vorgeworfen ich hätte das Portemonnaie mit Monatskarte und Personalausweis geklaut, weil er mich auf dem Passfoto nicht erkennen könnte - und hat von mir verlangt, daß ich mein Kopftuch abnehme - wäre ja kein Problem, da ich ja auf dem Passbild auch keins trage. Zum Glück kam seine Kollegin dazu und wollte wissen was los sei. Er erklärte es und sie sah sich den Ausweis an, schaute mich an und meinte daß ich doch trotz des Kopftuches einwandfrei zu erkennen sei. Und sie entschuldigte sich dann tausendmal für ihren Kollegen, bevor sie ihn mit sich zog und ihn ein paar Reihen weiter zurechtwies. Mir war die ganze Situation mehr als unangenehm, zumal auch alle Leute zu mir hinstarrten.
Und um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, wollte ich halt in meinem Ausweis ein Foto haben, was mehr meinem Äußere Erscheinungsbild entspricht.
Deswegen hab ich am Montag extra Passfotos mit Kopftuch machen lassen, die genau den Vorgaben für Passbilder mit Kopftuch entsprechen.


Vorgabe für Kopfbedeckung / Kopftuch auf Passbild
Kopfbedeckungen wie Mützen oder Hüte sind grundsätzlich nicht erlaubt. Ausnahmen sind jedoch aus religiösen Gründen zulässig.
Tragen Sie ein Kopftuch, dann sollten Sie auf jeden Fall beachten, dass das Gesicht frei von Schatten und von der unteren Kinnkante bis zur Stirn erkennbar ist.
Eine weitere Ausnahme stellen medizinische Gründe dar, sofern sie nicht nur vorübergehend sind.


Da ich extra zu einer Fotografin gegangen bin, habe ich nach den Passfotos MIT Kopftuch auch noch einen Satz Passfotos OHNE Kopftuch machen lassen, falls sie doch nicht akzeptiert werden. Auf den Fotos trage ich die Haare brav und züchtig zum Pferdeschwanz gebunden, so ist mein Gesicht gut zu erkennen und von meinen Haaren sieht man nur das nötigste.

Und so ging ich dann am Donnerstag mit meiner Frau zum Bürgerbüro um den neuen Perso zu beantragen. Ich war ziemlich aufgeregt und überließ meiner Frau Nicole, wie sonst auch bei solchen Behördengängen, das Reden. Meine schilderte der Beamtin mein Anliegen, legte den alten Perso und die Fotos vor. Und die Beamtin meinte, daß die Fotos so akzeptabel wären und man sie sicher für den neuen Perso verwenden kann. Wir folgten ihr zu ihrem Platz, wo sie meine Daten in den Computer eingab und abglich.
Bis sie plötzlich stutzte und meinte, das im System vermerkt war, daß ich evangelisch bin, ob das noch stimmen würde und wenn nicht, dann bräuchte sie eine Bescheinigung, daß ich jetzt muslimischen Glaubens sei, denn die Ausnahme mit dem Kopftuch im Persobild würde nur gelten, wenn ich eine Muslima sei.
Ich bestätigte ihr, daß ich Christin und evangelisch bin und erklärte ihr, warum ich mein Kopftuch trage. Sie reagierte auch sehr Verständnisvoll, aber sie meinte dann, daß sie unter diesen Umständen, die Bilder mit Kopftuch nicht akzeptieren kann. Das Argument, daß ich das Kopftuch außer Haus immer und überall trage und es aus meinem persönlichem Gehorsam zu Got und aus Demut zu Gott trage, konnte sie leider nicht anerkennen. Sie meinte zwar, daß sie meine Gründe zwar nachvollziehen kann und auch verstehen kann, daß ich so auf meinem Foto im Personalausweis abgebildet sein möchte, aber die Religiösen Gründe als Ausnahme würden leider nicht für Kopftuch-tragende Christinnen gelten, da ich als Christin nicht dazu verpflichtet bin ein Kopftuch zu tragen und es jederzeit einfach so ablegen könnte, was den Perso dann ungültig machen würde.
Es sei denn es würden körpliche Gründe vorliegen, daß mir zum Beispiel erblich oder durch Krankheit bedingt alle Kopfhaare ausgefallen wären und ich keine Perücken tragen könnte und deswegen zum Kopftuch greife um nicht mit Glatze rumlaufen zu müssen - dann könnte sie unter Umständen die Fotos akzeptieren.
Ich meinte dann scherzhaft, daß ich jetzt auch keine Lust hätte mir auf die schnelle die Kopfhaut zu verätzen. Und sie meinte dann, daß das auch blöd wäre, aber kahlrasieren gilt leider nicht. Wir lachten kurz darüber und dann gab ich ihr die Passfotos mit Pferdeschwanz und OHNE Kopftuch, die ich ja in weiser Voraussicht machen lassen und auch mitgenommen habe. Die waren okay und wir konnten weiter machen.
Jetzt muß ich leider weiter damit leben, daß mich wildfremde Männer, denen ich meinen Personalausweis zeigen muß, mich auf diesem ohne mein Kopftuch bewundern dürfen. Das ist mir zwar unangenehm, da ich es ja eigentlich trage, um mich Männern nicht unbedeckt und ohne Kopftuch zeigen zu müssen, aber es geht leider nicht anders und sterben werd ich davon auch nicht - ich find's halt nur ungerecht.