Wie es anfing:
Ich hatte damals in der Schule eine beste Freundin - die es auch heute noch ist - Esra heißt sie. Als wir in der 8. Klasse kamen, kam sie nach den Ferien einfach mit Kopftuch zur Schule - ich hatte die ganzen Ferien nichts von ihr gehört, aber ich wußte, daß sie es nie zuvor getragen hatte und daß ihre Mutter und ihre beiden Schwestern auch kein Koptuch trugen. Also warum sie jetzt? ich konnte mir nicht vorstellen, daß ihre Eltern sie dazu gezwungen hatten...
In der ersten großen Pause fragte ich sie dann, was es damit auf sich hatte. Sie sagte mir dann, daß sie schon seit über einem halben Jahr den Wunsch habe Kopftuch zu tragen - sich aber nie getraut hatte diesen Wunsch zu äußern oder einfach damit anzufangen, weil sie ja genau wußte wie ihre Eltern dazu standen. Sie hatte mehrmals mit ihrer Tante in Köln telefoniert, die selbst Kopftuch trug, sie hatte sich von Ihr Rat geholt und sie hatten versucht zusammen eine Lösung zu finden. Als dann klar war, das sie mit ihren Eltern in den Ferien nach Köln zu ihrer Tante fahren würden, versprach Esra's Tante mit ihren Eltern zu reden. Und Esra wünschte sich dann von Ihrer Tante die "Erstausstattung" sprich lange Röcke, Kopftücher, was man halt so brauchte. Und ihre Tante versprach ihr ein paar Dinge zu besorgen und auch ihren Kleiderschrank zu plündern. Nur wenn sie Ihre Eltern nicht überzeugen können, dann könne man da nichts machen und Esra müsse warten, bis sie 18 ist und allein wohnt.
Naja, sie fuhren dann nach Köln und Esra bekam wie versprochen die Sachen von Ihrer Tante zum Geburtstag, woraufhin es, wie zu erwarten war, einen riesenkrach mit ihren Eltern gab - was sie es wagen würde sich in Esra's Erziehung einzumischen und und und. Aber sie sprachen dann drüber und Esra und ihre Tante schafften es ihre Eltern davon zu überzeugen, das sie es Esra tragen ladden sollten, denn wenn man sich etwas sehr wünscht und es sehr gern tun möchte, dann wäre es falsch ihn davon abzuhalten. Und Esras Tante ermahnte die Eltern, daß im Glauben kein Zwang herschen sollte und das eine Frau weder dazu gezwungen werden solle Kopftuch zu tragen, noch drauf zu verzichten - wenn die Mutter und die Schwestern es nicht tragen wollen, dann ist es doch okay, aber dann sollen sie Esra doch auch die Freiheit lassen es tragen zu wollen und so lenkten sie dann schließlich ein.
Ich lauschte ihrer Geschichte ganz gespannt und fragte sie dann was sich denn nun alles für sie geändert hätte - sie sah mich an und lachte dann - nicht viel, außer das sie nun Kopftuch trage - und ihre Eltern wären ein wenig strenger geworden, sie achten mehr darauf, wo sie hingehe, mit wem und wann sie zu Hause ist. Aber auch nur, weil sie nicht wollen, das die Leute schlecht über sie reden, denn bei einem Mädchen was Kopftuch trägt schauen die Leute ja schon etwas genauer hin. Aber sie dürfte sogar noch schwimmen gehen und auch sonst noch alles machen - und dann nahm sie meine Hände und meinte nur, daß sich auch an unserer Freundschaft nichts ändern wird. Fand ich sehr süß.
Die Wochen zogen dann ins Land und wir waren wie vorher oft zusammen und traffen uns nach der Schule entweder bei mir oder bei ihr. Hin und wieder sagte ich ihr dann, daß ich sie voll hübsch mit Kopftuch finde und das es ihr gut stehen würde, worauf sie dann immer ganz verlegen wurde. Oder ich fragte sie ob sich noch irgendwas geändert hätte und wie es sich anfühlt Kopftuch zu tragen. Sie versuchte es mir dann zu beschreiben, aber ich konnte es mir nicht so wirklich vorstellen. Ich nervte sie wohl mit meiner Fragerei, denn einmal antwortete sie nur ziemlich genervt: "Oh man, probier es doch einfach selbst aus, wenn Du es unbedingt wissen willst!!" Ich war von ihrer Reaktion ein wenig erschrocken, meinte dann aber prompt "Oh ja, darf ich dann welche von Deinen Sachen anziehen und hilfst Du mir auch mit dem Kopftuch?" Sie schaute mich an und meinte nur: "Das ist nicht Dein Ernst." und nach einer kurzen Pause, wo ich selbst nicht wußte was ich sagen sollte, sagte sie dann "Komm morgen nach der Schule mit zu mir, ich suche heute abend was schönes für Dich raus und dann stylen wir Dich für einen Nachmittag mal um"
Das erste mal mit Kopftuch
Ich wußte es sehr zu schätzen, das sie mich das ausprobieren lassen wollte und war sehr aufgeregt, wie es sich wohl anfühlen und sein würde. Nach der Schule gingen wir dann zu Ihr, aßen eine Kleinigkeit und dann meinte sie "Komm Du mußt Dich noch umziehen, ich habe gestern Abend im Gästezimmer schon alles bereit gelegt."
Und so gingen wir dann ins Gästezimmer, wo auf dem Bett diverse Sachen lagen: ein langer schwarzer Rock, ein dunkelgraues Rollkragen-Shirt, eine Strickjacke, ein Tuch in schwarz, eine blickdichte schwarze Strumpfhose und sogar Unterwäsche (Slip, BH und Unterhemdchen). Da wir beide gleichgroß waren und auch sonst in etwa die selbe Figur hatte, sollte das alles passen. Ich sah ein wenig fragend zu der Unterwäsche, worauf sie erläuterte, daß ich die bitte anziehen soll, das wäre schlichte Unterwäsche von ihr, sie hatte sich gedacht, daß sie mir die auch rauslegt, da sie weiß, wie gern ich Spitzenunterwäsche und Stringtangas mag, womit sie kein Problem hätte, aber wenn wir mich schon wie eine Muslima einkleiden, dann wollte sie nicht, daß ich solche Unterwäsche trage, da es sich für eine Muslima in unserem Alter eben noch nicht schickt solche Wäsche zu tragen (ihre Mutter würde ihr die auch erst mit frühestens 17 erlauben).
Da ich diesen Einwand verstehen und nachvollziehen konnte, versprach ich die Wäsche auch anzuziehen. Sie ließ mich dann allein, damit ich mich umziehen konnte. Nachdem ich Unterwäsche, Strumpfhose, Rock und Shirt angezogen hatte rief ich nach Esra und sie kam, begutachtete mich und dann deutete sie auf einen Stuhl wo ich drauf Platz nehmen sollte.
Zuerst schminkte sie mich: dunkles make-up, Lidschatten, Kajal und etwas Rouge und Puder. Anschließened machte sie mir die haare, die sie am Hinterkopf zu einem Knoten zusammedrehte und noch ein Tuch darum wickelte. Dann band sie mir ein Untertuch um, eine Art kleine Kappe, die am Hinterkopf gebunden wurde und zum Schluß kam das Tuch dran, was sich als langer Pashmina-Schal heraus stellte. Den legte sie mir über den Kopf und legte ihn mir an, als sie mit ihrem Werk zufrieden war steckte sie alles mit Nadeln fest.
Es fühlte sich einfach klasse an, so kuschelig und eingehüllt - ein Gefühl, was man sonst nur im Winter von Wollmützen her kannte, aber eben nicht so weich und warm, anders eben - und die Mütze bedeckte ja nur den Kopf, das Kopftuch hingegen hüllte ja alles inklusive des Halses ein und ließ nur das Gesicht frei.
Im Gästezimmer gab es keinen Spiegel, aber ich wollte mich sehen - also gingen wir wieder in Esra's Zimmer, wo sich ein großer an ihrer Kleiderschranktür befand. Und ich staunte nicht schlecht bei meinem Anblick: es sah einfah wunderschön aus, was ich da sah - ich gefiel mir richtig mit Kopftuch - und mit dem Make-up hatte sie ganze arbeit geleistet: ich hatte tatsächlich ein leicht südländisch bzw. arabisch-orientalisches Aussehen bekommen, was nicht nur am Kopftuch lag.
Ich sagte ihr, das mir das sehr gut gefalle und das es sich einfach fabelhaft anfühlt. sie lächelte nur und meinte ich soll die Jacke aus dem Gästezimmer holen, mein Portemonnaie einstecken und Schuhe anziehen, damit wir in die Stadt gehen und Eis essen gehen können.
Damit hatte ich natürlich nicht gerechnet, das sie so auch mit mir raus wollte. Nach meinem Einwand meinte sie nur, das ich doch wissen wollte, wie man sich damit fühlt und dazu gehört es auch unter Leute zu gehen - und ob wir nun "normal" los ziehen, sprich eine mit Kopftuch und die andere ohne oder beide mit, was machte das für einen Unterschied?
Sie hatte natürlich recht: eigentlich keinen und so zogen wir los. Aber es war auch nicht wirklich anders als sonst- wir wurden nicht viel anders behandelt als sonst - mit der Ausnahme, das ein paar mehr Leute doof gafften, als wenn ich keins aufhabe - aber da stand ich drüber und nach einer kurzen Weile bemerkte ich diese blöden Blicke gar nicht mehr.
Wir gingen dann Eis essen und bummelten dann noch ein wenig durch die Stadt und es war wirklich ein schöner Nachmittag - gegen Abend fuhren wir dann wieder zu ihr, wo ich mich dann natürlich wieder umziehen mußte, denn so konnte ich ja schlecht nach Hause bzw. wollte es auch nicht, weil ich nicht wußte wie meine Mutter drauf reagieren würde. Aber das umziehen geschah nicht ohne bedauern und schon auf dem Nachhauseweg in meinen Klamotten und ohne das Kopftuch fehlte mir bereits etwas und ich vermiste es bereits es zu tragen.
Aber es sollte ja nicht das letzte mal gewesen sein...
--- Fortsetzung folgt ---